Stefan Winckler
Historiker und Buchautor

© Stefan Winckler

Reisewege in unsere Vergangenheit


Karl IV. – Bayerisch-Tschechische Landesausstellung

Termin: 20.10.2016 bis 5.3.2017 in Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum

 

Kaiser Karl IV., zugleich König von Böhmen, erließ mit der „Goldenen Bulle“ 1356 ein „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches und gilt als bedeutende Herrschergestalt, sowohl in regionaler Hinsicht wie in Bezug auf das übernationale Alte Reich. Zu seinem 700. Geburtstag richten daher der Freistaat Bayern und die Tschechische Republik eine gemeinsame Landesausstellung aus. Der Veranstalter: „Die Ausstellung präsentiert Aspekte seiner Lebens- und Regierungszeit im Spiegel des 14. Jahrhunderts. Sie bietet eine kritische Würdigung seiner Herrscherpersönlichkeit, seines Herrschaftskonzepts, seiner Bedeutung für die Residenzstädte Prag und Nürnberg sowie seiner künstlerischen Repräsentation. Einen thematischen Schwerpunkt bildet die Rezeption Karls IV. auf böhmischer und deutscher Seite, die bis heute sehr unterschiedliche Sichtweisen zeigt. Etwa 140 Exponate der Tafel- und Buchmalerei, Skulpturen, Goldschmiedearbeiten, Textilien, (…) Handschriften und Urkunden, Waffen, Münzen und Kunstgewerbe aber auch Objekte aus Archäologie und Klimaforschung. Filmsequenzen und Hörstationen präsentieren einen neuen und spannenden Blick auf den Herrscher und sein Jahrhundert“.

(www.gnm.de)

  

Flucht vor der Reformation. Täufer, Schwenckfelder und Pietisten zwischen dem deutschen Südwesten und dem östlichen Europa

Termin: 27.10.2016 bis 8.6.2017 in Stuttgart, Haus der Heimat, Schlossstr. 92

 

Radikal-reformatorische Gruppen wie die Täufer oder die Anhänger Kaspar Schwenckfelds mussten im 16. Jahrhundert ihre Heimat verlassen – es sei denn, sie widerriefen ihre Überzeugungen. Radikale Pietisten verschlug es um 1818 gar in den Kaukasus. Dabei war der deutsche Südwesten manchmal Ausgangs- und manchmal Endpunkt einer Flucht aus konfessionellen Gründen.

(www.reformation-wuerttemberg.de)

  

Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit: Aufbruch zu neuen Ufern

Termin: 14.11.2016 bis 24.2.2017 in München, Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigsstr. 16

 

Der Veranstalter: „Das 15. und frühe 16. Jahrhundert ist mit seinen weitreichenden Umbrüchen eine der spannendsten Zeiten der europäischen Geschichte. Nahezu alle Lebensbereiche werden hinterfragt: die Rolle von König und Kaiser, Kirche und Papst, die politischen Strukturen, die Formen von Gebet und Andacht, der Text der Bibel, ja selbst die Aufgabe und der Nutzen der Bilder. Durch die Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Indien wird die bekannte Welt größer, alte Weltbilder und Ordnungen geraten ins Wanken, neue Erfindungen verändern den Alltag. Wie kaum ein anderes Medium liefern Miniaturen, Zeichnungen und Holzschnitte in Büchern ein ganz eigenes, ursprüngliches Selbstzeugnis ihrer Zeit. Häufig haben sie die Jahrhunderte gut geschützt zwischen Buchdeckeln überdauert und präsentieren sich – anders als andere Kunstgattungen – noch heute in leuchtenden Farben. In der Illustrationstechnik wird durch das Aufkommen des Papiers ein grundlegender Wandel eingeleitet. Neben exquisite Deckfarbenmalerei in kaum zu überbietender Qualität treten nun auch einfache, mit wenigen Farben lavierte Textillustrationen, die in ihrer Lebendigkeit den Betrachter verzaubern. Die hinter den Werken stehenden Künstler bleiben lange Zeit anonym. Erst im Spätmittelalter erfahren wir häufiger die Namen der Buchmaler, etwa Meister Martin und Berthold Furtmeyr aus Regensburg. Später kommen berühmte Namen wie Hans Holbein d. Ä., Albrecht Altdorfer, Lucas Cranach und Albrecht Dürer hinzu, die man aus der Tafel- und Wandmalerei kennt.“

 (www.bsb-muenchen.de)  



Stavelot

Die Tempelritter: Zwischen Mythos und Realität

16.6.2016-1.10.2017

 

Stavelot, zu deutsch: Stablo, liegt in den Ardennen, also im wallonischen Teil Belgiens, wenige Kilometer westlich von Malmedy. Die Kleinstadt beherbergt eine säkularisierte Abtei. Dort hat bis zum 1. Oktober 2017 eine Ausstellung ihre Pforten geöffnet: „Die Templer: Zwischen Mythos und Realität“:

Die Ausstellung der Abbaye de Stavelot, die auf Archivdokumenten und vertrauenswürdigen Quellen beruht, bemüht sich umso viel Objektivität wie irgend möglich und zieht deshalb keines der zahlreichen zum Thema Templerorden verfassten Elaborate heran, die mit historischer Genauigkeit nicht viel zu tun haben. Verschiedene Themenbereiche werden in dieser Ausstellung behandelt und so kombiniert ihre Szenografie Faksimiles von Archivdokumenten, prachtvoll illustrierten Manuskripten und Zeichnungen mit historischen Objekten, Waffen und Kostümen, die in Vitrinen platziert sind. Der Besucher kann seine Besichtigung durch verschiedene Filme vertiefen“ (http://www.abbayedestavelot.be/de/expositions/die-tempelritter-zwischen-mythos-und-realitaet#.WLNLv2_hCM8). Bemerkenswert erscheint, dass die Ausstellung bereits seit 16. Juni 2016 läuft und um mehrere Monate verlängert wurde.

  

Coburg

Bayerische Landesausstellung: Ritter, Bauern, Lutheraner

9.5.-5.11.2017

 

„An originalen Schauplätzen zeigt die Bayerische Landesausstellung (…) mit „Rittern, Bauern, Lutheranern“ ein Panorama der Zeit um und nach 1500 – kostbare und ungewöhnliche Objekte erzählen die Geschichte einer Epoche des Umbruchs und Aufbruchs.

Die Ritter kämpfen ihren letzten Kampf, die Bauern stehen auf und in den Städten gärt es. Buchdruck, Flugschriften und Kampflieder bringen neue Ideen unter die Leute, jahrhundertealte Gewissheiten geraten ins Wanken. Vor allem in Süddeutschland, in Franken, Schwaben und Altbayern, entscheidet sich Erfolg oder Misserfolg der evangelischen Bewegung. Von der Veste Coburg aus verfolgt Martin Luther den Augsburger Reichstag von 1530, von dem sich alle eine Lösung der Konfessionsfrage erhoffen
Die Ausstellung zeigt das Leben auf dem Land, in der Stadt, in den Klöstern und in den Ritterburgen. Kostbare und ungewöhnliche Originale aus der Zeit, Kunstwerke von Dürer, Cranach und vielen anderen Meistern, eindrucksvolle Inszenierungen und moderne Ausstellungstechnik helfen bei der Antwort auf die Fragen:

Was trieb die Menschen in bewegten Zeiten um?
Wurde die Welt wirklich durch die Ideen und Schriften Martin Luthers verändert? 
Und was hat das mit uns heute zu tun?““ (http://www.hdbg.de/reformation)

  

Frankfurt a. M.

Bibelhaus, Metzlerstr. 19

 

Das Bibelhaus Erlebnis Museum bietet in seiner Dauerausstellung einen Blick auf die Lebenswelt und die Religion zur Zeit der Bibel. Im einzelnen sind es 270 archäologische Objekte von 200 v. Chr. bis 135 n. Chr., die die Israelische Antikenverwaltung als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Dabei handelt es sich zumeist um Alltagsgegenstände und Waffen. Was Anhänger, Gegner und Unparteiische über Jesus und die Urchristen dachten, wird anhand von gesprochenen Texten über Hörstationen vermittelt. Die Wechselausstellung fremde.heimat.bibel zeigt Exponate aus der Lutherzeit, so z.B. einen Ablassbrief von 1517 sowie Drucke aus der Refomationszeit.

(http://bibelhaus-frankfurt.de/startseite.html)

   

Trier

Museum am Dom (Bischof-Stein-Platz 1):

 

Als Einrichtung des Bistums Trier hat es die „Aufgabe, Zeugnisse der Kunst-, Kultur- und Frömmigkeitsgeschichte (…) zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen und der Öffentlichkeit zu vermitteln (…). Als weitere Aufgabe wurde dem Museum die archäologische Erforschung der spätantiken Vorgängerbauten der ältesten deutschen Bischofskirche, des Trierer Domes, übertragen. Daraus resultiert eine Sammlung archäologischer Funde, die die Ursprünge des Christentums in Trier auf einzigartige Weise veranschaulicht. Das Museum betreut die entsprechenden archäologischen Grabungsstätten zum frühen Christentum in Trier“. Modelle der frühesten Kirche der Stadt samt Grabungsfunden aus dem vierten Jahrhundert sowie Deckenmalereien aus der Zeit Kaiser Konstantins (aus 30.000 Fragmenten zusammengesetzt), spätantike Grabdenkmäler, Christus- und Mariendarstellungen vom Mittelalter bis heute sind in diesem Museum ausgestellt, ebenso liturgische Gewänder und Gegenstände. Eine Sammlung von 80 Kirchturmhähnen rundet die Dauerausstellung ab. Wechselausstellungen widmeten sich in den vergangenen Jahren wiederholt Weihnachtskrippen aus unterschiedlichen Erdteilen. (www.bistum-trier.de/museum).

  

Paderborn

Diözesanmuseum (Markt 17)

 

Das Diözesanmuseum präsentiert noch bis 13. August 2017 „Wunder Roms. Im Blick des Nordens von der Antike bis zur Gegenwart“. „Antike Meisterwerke und sakrale Schätze aus den Museen des Vatikan und des Römischen Kapitol kommen nach Paderborn. Gemeinsam mit diesen charismatischen Zeugnissen jahrtausendealter römischer Kultur sind wertvolle mittelalterliche Manuskripte zu sehen, Schatzkunst und Architekturfragmente sowie Skizzen, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen und Fotografien bedeutender Künstler des Nordens. Sie stammen aus renommierten Museen und Bibliotheken in ganz Europa.

Erstmals ist das Original der riesigen Marmor-Hand der Kolossalstatue Kaisers Konstantin (um 315 n. Chr.) in Deutschland zu sehen. Legendär ist die Bronzekugel, die einst die Spitze des vatikanischen Obelisken krönte. Zu den besonderen Kostbarkeiten gehören Reliquiare aus der Papstkapelle „Sancta Sanctorum“. Und die einzige erhaltene Abschrift der spätmittelalterlichen Schrift „De mirabilibus urbis Romae“ dokumentiert die früheste gelehrte Auseinandersetzung mit den Wundern Roms“. Die neuzeit ist mir Gemälden von Rubens und Goethes Werken vertreten. „Die Schirmherrschaft haben Gianfranco Kardinal Ravasi, Präsident des päpstlichen Rates für Kultur, und Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, übernommen“ (http://wunder-roms.de/die-ausstellung/).

 

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